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Europäisches Angus-Forum 2024 in Deutschland

Europäisches Angus-Forum 2024 in Deutschland

Das europäische Angus Forum ist die Veranstaltung für Anguszüchter und Enthusiasten aus ganz Europa. Im Jahre 1996 haben sich vier europäische Anguszüchter in Bayern getroffen und beschlossen sich regelmäßig in einem anderen Land zu treffen, um sich auszutauschen und die Anguszucht weiter voran zu bringen. Diese Idee hat sich bis heute bewährt.

Und so trafen sich 130 Züchter aus ganz Europa und der Welt vom 10. bis 17. Juli in Deutschland zum Europäischen Angus-Forum 2024.

Die vom Bundesverband Deutscher Angus-Halter e.V. organisierte Tour, begann am Frankfurter Flughafen und führte die Gäste mit zwei Bussen durch Hessen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit anschließendem Forum in Potsdam. Dass so viele Gäste unserer Einladung gefolgt sind zeigt das rege Interesse an der deutschen Anguszucht.

Am ersten Tag ging es mit zwei Reisebussen zur PTR Bischoff GmbH nach Neukirchen.

Die Herde mit ca. 120 Tieren wurde mit Hilfe internationaler Genetik und durch gezielte Zukäufe

aufgebaut. Mit einer herrlichen Aussicht erläuterte Herdemanmanager Johannes Bock den Gästen in den Herden sein Zuchtziel und zeigte Rinder mit hervorragender Nachzucht bei Fuß.  Betreut werden die Tiere mit Hilfe von Bewohnern der Pflege- und

Therapieeinrichtung. Dabei hat der tägliche Kontakt zu den Tieren positive Effekte für beide Seiten. Die Tiere gewöhnen sich an den Umgang und den Kleinten hilft es Verantwortung zu übernehmen und den Tag zu strukturieren. Nach einem Mittagessen im liebevoll hergerichteten Stall mit hausgemachter Currywurst und heimischen Spezialitäten fuhren die Busse weiter zum Familienbetrieb Sippel in Korbach.

Die funktionalen, zumeist roten Angusrinder der Familie Sippel wissen nicht nur auf Tierschauen zu beeindrucken. Dem Fachpublikum zeigten sie sich die Tiere des Betriebes und weitere ausgestellte Tiere von den Betrieben Flamme, Born, Meuser und Emde in bester Weise. Die Vermarktung der Zuchttiere erfolgt national und international über den Zuchtverband. Über eine Erzeugergemeinschaft und eine Hofmetzgerei werden die Masttiere vermarktet. Von der Qualität konnten die Gäste sich am Festabend direkt überzeugen, Sippels hatten hierfür eigens ein Rind geschlachtet. Musikalisch untermalt wurde der Abend durch den Meisterchor Goddelsheim unter Leitung von Holger Born und später durch eine Live-Band.

Am nächsten Morgen war die Reisegruppe bei der Firma Weidemann in Korbach eingeladen.

Nach einer Werksbesichtigung gab es eine kurze Vorstellung der in Korbach produzierten Hoflader, Radlader und Telelader und der Geschichte des Betriebs, im Anschluss wartete ein leckeres Buffet.

Am Nachmittag ging es dann weiter nach Niedersachsen. Zunächst besuchte die Gruppe den

Bullenmaststall der Familie Oelkers. Hier konnte sich das internationale Publikum ein Bild von der hervorragenden Mastfähigkeit und Qualität der Angus in Deutschland machen. Aber nicht nur die Bullen selbst, auch die Sauberkeit der Bullen in der Strohaufstallung wusste zu beeindrucken. Dabei war es schön zu sehen, dass die nächste Generation bereits im Betrieb hilft und der Bullenmaststall sich auch in der Erweiterung befindet. Familie Bähre hatte mit Unterstützung der Landfrauen eine gemütliche Kaffeetafel bereit gestellt. So dass die Gäste in schöner Atmosphäre, bei leckerem Kuchen, Brötchen und Bier aus der eigenen Brauerei die Zeit für Gespräche mit Züchtern und Besuchern nutzen. Nach der Stärkung ging es mit den Reisebussen zu den Weiden der Betriebe Riekenberg und Oelkers ins Moor. Die Witterung der Vortage führte zwar zu nassen Weiden, die Qualität der Tiere wurde aber dennoch vom Fachpublikum erkannt. Heinz-Wilhelm Riekenberg präsentierte eine hervorragende Auswahl an Kühen mit Kälbern aus seiner 60 Tiere umfassenden Herde. In der Zucht setzt er auf Embryo-Transfer und hat ein striktes Zuchtmanagement. In der Zuchtsaison ab Mitte Dezember wird anfangs künstliche Besamung genutzt, bevor Deckbullen eingesetzt werden. Die Kalbungen erfolge dann von Ende September bis November.

 

Am Samstagmorgen stand die Tarmstedter Ausstellung auf dem Programm, nach einem

Begrüßungsempfang den Geschäftsführer der Messe und Clemens Braschos von der Masterrind und konnten die Gäste das Richtgeschehen verfolgen.

Etliche starke Rindergruppen und Kühe mit Kälbern beeindruckten die ausländischen Gäste.

Die Niedersachsen konnten sich mit einer gut beschickten und hervorragend organisierten Show präsentieren. Über 40 Angustiere stellten sich dem Auge des Richters, einer davon, der

Angusbulle „Idol von der Eselsmühle“ von der Zuchtgemeinschaft Kagelmann/Ude wurde am Ende „Mister Tarmstedt“.

Ihm und der Sieger-Kuh „AA Ricarda“ von Thorsten Ahlers konnten zusätzlich Ehrenpreise der argentinischen Delegation überreicht. Bei den Jungrindern konnte sich „WDA Bella Donn“ als Siegerind durchsetzen.

Da Hamburg nicht weit von Tarmstedt entfernt ist, war es nahe liegend mit unseren Gästen auch Hamburg zu besuchen. Nach einer deftigen Stärkung mit Bratkartoffeln als Beilage ging es für einige noch auf die Reeperbahn. Am nächsten Morgen waren fast alle wieder pünktlich im Bus.

Am sonnigen Sonntagmorgen stand dann eine Hafenrundfahrt mit anschließender Standrundfahrt auf dem Programm. Am Nachmittag waren wir bei der Güritzer Agrar GmbH zu Gast. Nach einer tollen Präsentation durch den Betriebsleiter Stephan Nagel zeigte er stolz seine, hauptsächlich roten, Zucht- und Produktionsherden. 770 Mutterkühe werden im Betrieb gehalten und bewähren sich unter den betrieblichen Rahmenbedingungen. Einige Herden und die Nachzucht an den Hof standen am Hof, um den Besuchern einen sehr guten Überblick zu ermöglichen. Es folgten Kurzvorträge zum Betrieb und zwei Partnern des Betriebes: der Rinderallianz und der Ludwigsluster Fleischwaren GmbH. Anschließend konnte Entrecôte genossen werden. Und nicht nur die Aussicht auf den Teller ließ keine Wünsche offen. Auch die Präsentation der Herdenbullen konnte sich sehen lassen. Hier waren mehrere hervorragende, zumeist rote Altbullen ausgestellt, die das Publikum beeindruckten. Auch der Betrieb Clausen war mit mehreren Bullen vertreten. Über den Zuchtbetrieb Kurt Clausen aus Mittelangeln wird das Zuchtprogramm des Betriebes seit Jahren stark unterstützt. 

 

Der Montagmorgen begann mit einem fürstlichen Frühstück im Hotel „Schloss-Fleesensee“ von wo aus es auch nur wenige Minuten zum Gut Karow waren.

Dort empfing uns der Betriebsleiter Christian Helmes mit einer Präsentation der

Herdenbullen und seiner Kuhherden. Gut Karow ist mit 238 Herdbuchkühen einer der größten Angus-Zuchtbetriebe in Deutschland. 540 Rinder werden insgesamt gehalten und der Betrieb vermarktet eine Vielzahl Zuchtrinder und Deckbullen. Die zehn Deckbullen des Betriebes wurden auch gezeigt. Die Bussen fuhren anschließend mehrere Weiden mit sehr homogenen Kuhgruppen an, bevor auf dem Gutshof unter den Linden ein Imbiss gereicht wurde. Am Abend ging es dann nach Großderschau (Brandenburg) zum Betrieb Hilgert. Dort wurden rote und schwarze Herden präsentiert, die mit viel Funktionalität zu überzeugen wussten. Von der Fleischqualität konnten die Gäste sich am Abend beim Grillfest überzeugen.

Grillmeister bereiteten auf eindrucksvolle Weise gesmokte Rinderrippe, Entrecote, Hüfte, und viele weitere Köstlichkeiten vom eigenen Angus-Rind zu, bevor der Abend mit dem ein oder anderen Bier fröhlich ausklang.

 

 

Am letzten Tag folgte dann das Forum in Form einer Vortragsveranstaltung. Hier berichteten Dr. Wolfgang Ruten (vit), Dr. Sabine Schmidt (Rinderallianz) und Thore Kühl (BDAH) am Vormittag über die deutsche Anguszucht und die Zuchtwertschätzung, bevor am Nachmittag das Forum für die Delegierten stattfand. Die Gäste besichtigten in dieser Zeit Berlin, bevor alle am nächsten Tag die Heimreise antraten und nach einem Zwischenstopp bei Familie Heinz in Wehrda (Hessen) verabschiedet werden konnten.

Im Namen des Bundesverbandes Deutscher Angus-Halter e.V. (BDAH) möchte ich an dieser Stelle nochmals allen Mitwirkenden danken, die zum Erfolg dieses Forum beigetragen haben!

 

 

Diese Reise bot tiefgehende Einblicke in die Angus-Zucht in Deutschland und

ermöglichte wertvolle Kontakte und Erfahrungen.

Es war eine tolle Möglichkeit alte Freunde zu treffen, neue kennen zu lernen und auch die Vermarktung ins Ausland zu unterstützen.

 

                                                                                                                      Text Richard Brinette, Thore Kühl

 

Das Begleitheft und alle relevanten Daten zu den Betrieben und ihren Tieren gibt

es hier: EAF2024 - Angus Bundesverband e. V. (angus-bundesverband.de)

 

 

 

 

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Bildquelle: © Timo Jaworr für agrarheute

Landwirt des Jahres: Felix Hoffarth

Wir freuen uns und gratulieren sehr herzlich Felix Hoffarth, Lohra, zur Verleihung des Ceres Award und zur Auszeichnung als Landwirt des Jahres 2020 in der Kategorie Rinderhalter. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine hohe Wertschätzung der vielfältigen Arbeit auf dem Hof Eselsmühle, sondern rückt auch die Anguszucht in einen besonderen Fokus.